[August 15, 2009
TAUCHFAHRTEN Ausstellungskatalog
Ausstellungskatalog
TAUCHFAHRTEN – Zeichnung als Reportage
Hrsg. von Stephan Berg,Kunstverein Hannover; Ulrike Groos, Kunsthalle Düsseldorf.
Mit Texten von Michael Glasmeier, Karin Gludovatz, Clemens Krümmel, Joachim Rees und Alexander Roob (dt./engl.).
Softcover, 232 S., mit 420 vorwiegend farbigen Abbildungen.
Richter Verlag, ISBN 3-937572-15-5
Buchhandel, ISBN 3-937572-17-1
Der Katalog ist vergriffen, kann aber hier als PDF heruntergeladen werden.
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Zur Ausstellung
TAUCHFAHRTEN
Zeichnung als Reportage
Kunstverein Hannover: 27.11.04 – 30.01.05
Kunsthalle Düsseldorf: 19.02.05 – 24-04.05
Die Ausstellung TAUCHFAHRTEN war als thematisches Ausstellungsprojekt angelegt, in dem das Verhältnis von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit in der zeitgenössischen Kunst bezogen auf das Medium der Zeichnung untersucht werden sollte. Diese Ausrichtung der Fragestellung erwies sich dabei schon insoweit als fruchtbar, als dem Zeichnerischen selbst eine Grundambivalenz zwischen Verschwinden und Präsenz eigen ist. Zeichnerische Verfahren, und zumal reportierende, sind gekennzeichnet durch eine stete Balance-Bewegung zwischen vorbereitender und also für das Publikum meist unsichtbar bleibender Skizze und gültiger, autonomer Setzung. Darüber hinaus stellte die Ausstellung kein konventionelles Panorama verschiedener Aspekte von Künstlerzeichnungen vor. Sie setzte sich das Ziel, auch Traditionslinien des Zeichnerischen zu klären, die bislang eher unsichtbar geblieben sind. In diesem Zusammenhang spielte für die Präsentation vor allem die historische Entwicklung der Verbindung von Zeichnung und Reportage auf internationaler Ebene eine tragende Rolle. Neben autobiografisch und/oder historisch berichtenden Zeichenweisen, die sich den erzählenden Strukturen von comic strips näherten, involvierte das unter anderem auch so verschieden scheinende Arbeitsfelder wie Gerichtszeichnungen, sozialutopische Entwurfszeichnungen, Traumprotokolle oder komplexe Organigramme. Dabei wurde sowohl auf zeitgenössische wie auch auf historische Beispiele zurückgegriffen, um so eine Fülle kunstgeschichtlicher wie aktueller Anknüpfungspunkte an das Konzept der Reportagezeichnung zu verdeutlichen. “Reportage” wurde hier als ein inklusiver Begriffsvorschlag für eine große Menge künstlerischer Praktiken verstanden, die sich ausdrücklich auf Erlebnisse und Erfahrungen beziehen, die in der Zeichnung durch Ausflüge, “Tauchfahrten” von schwer zugänglichen, beziehungsweise normalerweise unsichtbar bleibenden Orten zurück gebracht werden können – seien dies mit Fotografierverboten belegte Orte wie Gefängnisse, Krankenhäuser oder Gerichtssäle, seien es innere Räume der Imagination, in denen sich planerisch-abstraktes oder konkret-utopisches Denken zu formieren vermag.
Beteiligte Künstler/innen u.a.: Jessica Abel, Monika Baer, David B., Steve Bell, Tatjana Bergius, Peter Blegvad, Bernard Buffet, David Collier, Alice Creischer, Erich Dittmann, Alberto Giacometti, Wolfgang Grunwald, Constantin Guys, Hokusai, Ben Katchor, Max Klinger, Friederike Klotz, Fritz Koch-Gotha, Tünde Kovács, Willibald Krain, Ulli Lust, Theo Matejko, Henry Moore, Stephan Mörsch, Ri Tong Chan, Harvey Pekar, Kai Pfeiffer, Inna Poltorychin,Alexander Roob, Joe Sacco, Salon de Fleurus, Alfred Schmidt, Dierk Schmidt, Jim Shaw, Andreas Siekmann, Emil Stumpp, Susan Turcot, Rick Veitch , Amelie von Wulffen , Robert Weaver, Stephen Wiltshire, Eric Wunder, He Youzhi, Florian Zeyfang.